Welcher Hund passt zu mir?

Welcher Hund passt zu mir?

Auf der Suche nach dem perfekten Vierbeiner für Deine Familie und Dich gibt es viele Faktoren, die Du berücksichtigen solltest, um sicherzustellen, dass das neue Familienmitglied wirklich zu Dir passt und dass die Freude aneinander auch nach Jahren noch bestehen bleibt.

Der passende Hund hängt von Deinem Lebensstil und Präferenzen ab

Zuerst solltest Du Dir über Deine Erwartungen, Präferenzen und Bedürfnisse, die sich aus Deinem Alltag ergeben, klar werden. Dies beeinflusst die Wahl der zu Dir passenden Hunderasse. Anschließend geht es darum, einen verantwortungsvollen Züchter zu finden, bei dem Gesundheit und gute Sozialisierung oberste Priorität haben. Letztendlich spielt auch der individuelle Charakter des Hundes eine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Genau wie wir Menschen haben auch Hunde verschiedene Persönlichkeiten.

  1. Erwartungen und Bedürfnisse: Soll Dein Hund ein ruhiger Begleiter sein oder eher ein aktiver Partner für Outdoor-Aktivitäten? Ist genügend Platz für einen großen Hund vorhanden oder würde ein kleinerer Hund besser zu Deinen Lebensumständen passen?
  2. Aussehen und Farbe: Viele Menschen haben Vorlieben für bestimmte Fellfarben und -längen. Es ist völlig in Ordnung, wenn das Aussehen ein Auswahlkriterium für Dich ist, solange es nicht das Hauptkriterium ist. Auch die Pflege des Fells kann ein Entscheidungskriterium sein.
  3. Charakter- und Rasseneigenschaften: Jede Rasse bringt mehr oder weniger anspruchsvolle rassetypische Eigenschaften mit, denen Du gerecht werden solltest. Eine genaue Recherche über die verschiedenen Rassen und ihre typischen Charakterzüge kann sehr hilfreich sein. Die FCI teilt alle anerkannten Rassen in zehn Gruppen ein, die Dir einen ersten Anhaltspunkt über die Eigenschaften und Bedürfnisse Deines Hundes liefern können. Diesem Thema haben wir uns bereits HIER ausführlicher gewidmet.
  4. Familienverhältnisse: Deine persönliche Lebenssituation spielt ebenfalls eine große Rolle bei der Auswahl des richtigen Hundes. Wenn Du kleinere Kinder hast, sollte der Hund ein ausgeglichenes Temperament haben. Bei viel Besuch und Trubel sollte das Territorialverhalten nicht zu stark ausgeprägt sein.
  5. Ursprüngliche Verwendung der Rasse: Es ist hilfreich, die ursprüngliche Verwendung der Rasse zu recherchieren, da diese oft Aufschluss über das Verhalten des Hundes gibt.
  6. Gemeinsame Aktivitäten: Planst Du, mit Deiner Fellnase Sport zu treiben? Dann brauchst Du einen aktiven und agilen Hund. Wenn Du lieber ruhige Spaziergänge in der Natur genießt, ist vielleicht ein gemütlicherer Hund die bessere Wahl.
  7. Show- oder Arbeitslinie: Bei einigen Hunderassen wird zwischen der "Showlinie" und der "Arbeitslinie" unterschieden. Hunde aus der Arbeitslinie werden mehr nach ihren Fähigkeiten und Anlagen gezüchtet und sind häufig noch energiegeladener, was eine rassetypische Auslastung voraussetzt.

Bei der Auswahl eines neuen Familienmitglieds solltest Du Dir ausreichend Zeit nehmen und die Entscheidung gut überlegen. Ein Hund ist eine lebenslange Verpflichtung und die Charaktereigenschaften sowie das Temperament, die sich mit der Reife des Hundes entwickeln, sollten niemals ein Grund für eine spätere Abgabe sein. Daher ist es essenziell, dass Du Dich vor der Entscheidung für eine bestimmte Rasse gründlich informierst. Mehr Informationen über die FCI-Gruppen, nach denen die Hunderassen klassifiziert werden, findest Du HIER.

Stelle sicher, dass die Rasse zu Dir und Deinen Lebensumständen passt und dass Du den Bedürfnissen des Hundes gerecht werden kannst, insbesondere hinsichtlich seiner natürlichen Eigenschaften, die sich aus der ursprünglichen Verwendung der Rasse ergeben.

Durch diese sorgfältige Planung und Überlegung kannst Du eine bereichernde und lebenslange Bindung mit Deinem vierbeinigen Freund schaffen. Wirst Du den Anforderungen jedoch nicht gerecht und Dein Hund fühlt sich zum Beispiel unterfordert, können Verhaltensprobleme auftreten, die den Alltag mit Deiner Fellnase erheblich erschweren können.

Berücksichtige nicht nur die Rasse, sondern auch den individuellen Charakter des Hunds

Jeder Hund ist einzigartig und bringt seine eigene Persönlichkeit mit. Selbst Welpen aus demselben Wurf können unterschiedliche Charakterzüge aufweisen. Es ist daher wichtig, nicht nur die Rasse und den Züchter sorgfältig auszuwählen, sondern auch den passenden Welpen aus dem Wurf. Um dies zu erreichen, ist es hilfreich, eine Checkliste zu erstellen und sich selbst einige Fragen zu stellen: Welcher Hundetyp passt am besten zu meinem Lebensstil? Welche Bedürfnisse habe ich und welche hat der Hund? Wie vertragen sich diese Bedürfnisse?

Voraussetzung ist immer, dass Du einen guten Züchter gewählt hast, der Wert auf physische und psychische Gesundheit sowie eine gute Sozialisierung legt. Sobald Du Dich für eine Rasse und einen vertrauenswürdigen Züchter entschieden hast, ist es an der Zeit, den jeweiligen Wurf genauer zu betrachten. Dabei können sogenannte Welpentests ein unterstützendes Hilfsmittel sein.

Welpentest

Es gibt verschiedene Arten von Welpentests. Einer davon ist der Sechs-Wochen-Test, den Du bei Welpen im Alter von sechs Wochen durchführen kannst, um das Temperament und die Reizverarbeitung des Welpen zu beurteilen. Dieser Test wurde 1975 von dem Hundeexperten William E. Campbell (1929-2014) in seinem Buch „Behavior Problems in Dogs“ (1975 & 1999) vorgestellt und beinhaltet verschiedene Elemente:

  1. Soziale Orientierung: Beobachte, wie der Welpe auf fremde Menschen reagiert. Ist er schüchtern oder geht er direkt auf die Person zu? Dies gibt Aufschluss darüber, ob der Hund eher menschenbezogen oder zurückhaltend ist.
  2. Spielverhalten: Wirf ein Spielzeug und sieh, wie der Welpe reagiert. Zeigt er Interesse und spielt er mit, kann dies ein Anzeichen für eine kooperative und lernfreudige Natur sein.
  3. Assoziationsvermögen: Verstecke Futter unter drei Plastikbechern und beobachte, wie der Welpe versucht, an das Futter zu gelangen. Dieser Test gibt Aufschluss über die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten des Welpen.
  4. Pflegende Dominanz: Drehe den Welpen vorsichtig auf den Rücken und beobachte seine Reaktion. Rebelliert der Welpe oder bleibt er ruhig liegen? Dies kann einen Hinweis auf seine Bereitschaft zur Unterordnung geben.
  5. Schreckreflex: Lasse ein lautes Geräusch ertönen und beobachte, wie der Welpe reagiert. Ein Welpe, der mit lauten Geräuschen gut umgehen kann, ist wahrscheinlich besser für ein Leben in einer lauten Umgebung wie der Stadt geeignet.
  6. Schmerzempfinden: Zwick den Welpen ganz vorsichtig und beobachte seine Reaktion. Ein Welpe, der nicht übermäßig empfindlich reagiert, könnte besser für eine Familie mit kleinen Kindern geeignet sein.
  7. Selbstschutzinstinkt: Stelle den Welpen auf einen Tisch und sieh, wie er reagiert. Bleibt er in der Mitte sitzen, erkundet er den Tisch bis zur Kante oder versucht er, vom Tisch zu springen? Dies kann Aufschluss über seinen Abenteuergeist und seine Risikobereitschaft geben.

Es ist wichtig zu bedenken, dass ein ausgezeichnetes Abschneiden in diesem Test nicht immer gleichbedeutend mit einer guten Passung für den Alltag ist. Ein Welpe, der in den Tests besonders aktiv und lebhaft ist, kann bei einer von Natur aus aktiven Rasse bereits mehr Energie mitbringen, als Du im Alltag bewältigen kannst, besonders wenn Du keine Ambitionen im Hochleistungssport, der Jagd oder im Hüten mit dem Hund hast. In solchen Fällen könnte der „faulste Welpe“ des Wurfes, der immer noch die typische Energie seiner Rasse mitbringt, eine bessere Wahl für Dich sein.

Gleiches gilt für besonders intelligente oder kreative Hunde. Ein überdurchschnittlich kluger Welpe kann in der Erziehung eine Herausforderung sein, wenn Du seinen mentalen Bedürfnissen nicht gerecht wirst. Ein Welpe, der in den Tests ein Mittelmaß zeigt, der kooperationsbereit, neugierig, aber weder zu forsch noch zu schüchtern ist, könnte eine ausgezeichnete Wahl sein und Dir ein erfülltes und harmonisches Zusammenleben ermöglichen.

Fazit

Im Kern solltest Du bedenken, dass diese Tests eine Hilfestellung, aber kein unfehlbares Werkzeug sind und von einigen auch kritisch hinterfragt werden. Sie können Dir einen ersten Eindruck von der Entwicklung des Welpen geben, aber letztendlich ist es die Verbindung zwischen Dir und Deinem neuen vierbeinigen Freund, gepaart mit den Bedürfnissen und Anforderungen Deines Alltags, die die beste Wahl bestimmen wird. Daher solltest Du den Züchter immer in die Entscheidung mit einbinden und, wenn vom Züchter gestattet, eine erfahrene Person oder einen Hundetrainer Deines Vertrauens zur Welpenbesichtigung mitbringen. Es kann auch sein, dass der Züchter Dir den passenden Welpen aus dem Wurf zuteilt, da er die individuellen Persönlichkeiten seiner Hunde am besten kennt und beurteilen kann, welcher Welpe zu Dir und Deinem Lebensstil passt.

Bei HonestDog unterstützen wir Dich bei der oft schweren Auswahl Deines Herzenshundes. Wir wissen, wie herausfordernd es sein kann, eine rationale Entscheidung zu treffen, wenn man von den süßen Welpenaugen erst einmal verzaubert wurde. Deshalb helfen wir Dir, die entscheidenden Kriterien herauszuarbeiten, damit Du gut vorbereitet zur Besichtigung gehst. Wir begleiten Dich nicht nur während der spannenden Reise der Auswahl Deines Welpen, sondern stehen Dir auch im Nachhinein mit Rat und Tat zur Seite, um sicherzustellen, dass Du und Dein neuer vierbeiniger Freund den bestmöglichen Start in Euer gemeinsames Leben habt.

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