Seriöse Züchter entlasten (langfristig) Tierheime

Seriöse Züchter entlasten (langfristig) Tierheime

Die Debatte sollte nicht Tierheim vs. Züchter sein, sondern verantwortungsvoll vs. nicht verantwortungsvoll

Die Fakten

Von über 10 Mio. Hunden in Deutschland landen jedes Jahr etwa 80.000 Hunde in über 500 Tierheimen, wie die Süddeutsche Zeitung 2018 berichtet. Das hat sich durch die Corona Pandemie nochmals deutlich verschlimmert. In der schlimmsten Phase der Pandemie gab es eine enorm gestiegene Nachfrage nach Haustieren. "Tatsache ist, dass es einen starken Zuwachs an Haustieren gab", sagt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund. Dabei beruft sie sich auf die Zahlen des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschland. Demnach gab es 2020 etwa eine Million mehr Katzen und 600.000 mehr Hunde als noch im Vorjahr. Das wirkt sich natürlich auch auf die Tierheime aus: Kitas sind wieder offen und vielerorts kehren Beschäftigte dem Homeoffice den Rücken. Von daher ist die Befürchtung nicht unbegründet, dass in den kommenden Monaten vermehrt Haustiere in Tierheimen abgegeben werden könnten. Bereits jetzt lässt sich in verschiedenen Tierheimen in Deutschland ein derartiger Trend beobachten. Bei dem Versuch, die „Überpopulation“ von Hunden zu bekämpfen, wird die Schuld oft seriösen Züchtern zugeschoben, denen die Gesundheit und Geborgenheit ihrer Hunde sehr am Herzen liegt.

Die Kritik ist jedoch oft unbegründet. Um das Problem der überfüllten Tierheime zu lösen, oder generell das Problem, dass Menschen immer noch einen Hund kaufen und ihn dann wieder abgeben, muss der Unterschied zwischen guten Züchtern und unverantwortlichen Verkäufern verstanden werden.

Wer ist für das Aussetzen von Hunden verantwortlich?

Verantwortungslose Verkäufer, die aus reinen Profitgründen Hunde vermehren tragen erheblich zu diesem Problem bei. Das berichtet auch der Verein „VIER PFOTEN“: Illegal importierte Welpen werden nicht unter dem Schutz der Zuchtvereine gezüchtet und fallen somit nicht unter die Rassestandards. Wenn Welpen unter Aufsicht eines Zuchtvereins gezüchtet werden, sind veterinärmedizinische Kontrollen, passende Elterntiere für die Paarung und eine gute Haltung sowie Hygiene gängiger Standard. Bei Tausenden von Hunden, die in Osteuropa für den Profit gezüchtet werden, ist es jedoch viel häufiger der Fall, dass sie unter schlechten Tierschutzbedingungen, oft in Welpenfarmen, gezüchtet und dann über Online-Plattformen verkauft werden. Da keine Zuchtregelungen eingehalten werden müssen, ist es äußerst wahrscheinlich, dass die in Osteuropa auf diesen Welpenfarmen gezüchteten Hunde unter genetischen Defekten sowie Verhaltensprobleme leiden werden. Und unerwünschte Verhaltensweisen, z. B. hohe Aggressivität, übertriebenes Angstverhalten, Probleme der Impulskontrolle etc., sind oft die Hauptursache, warum Menschen ihren Hund aufgeben.

Hinzu kommt, dass "Vermehrer" – also Verkäufer denen Rassemerkmale und Standard der Rasse egal sind und ihre Tiere aus reinen Gewinngründen verkaufen - die Käufer in der Regel überhaupt nicht kontrollieren. Ein guter Züchter fragt Kunden ausgiebig nach ihren Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen für den Welpen. Er/Sie interessiert sich dafür, an wen der Hund verkauft wird. Das bedeutet, dass die Welpen mit viel größerer Wahrscheinlichkeit in einem fähigen, warmherzigen Zuhause landen und somit eine Familie fürs Leben haben.

Kurz gesagt: Illegaler Welpenhandel ist ein florierendes Geschäft - in dem Welpen den Kürzeren ziehen und meist im Tierheim landen. Die Unterstützung von verantwortungsvollen Züchtern ist die langfristige Lösung um Tierheime zu entlasten.

Die Bedeutung von seriösen Züchtern

Guten Züchtern liegt die Gesundheit und Geborgenheit ihrer Hunde am Herzen. Sie sorgen für die notwendige, liebevolle Betreuung, um ihren Schützlingen die besten Voraussetzungen für ein langes, gesundes und glückliches Leben zu ermöglichen. Sie stehen ihren Welpenkäufern während des gesamten Lebens ihrer Hunde als Ansprechpartner zur Verfügung und arbeiten unermüdlich daran, die Bedeutung einer verantwortungsvollen Hundehaltung zu verdeutlichen. Ihr oberstes Ziel ist es vitale, gesunde, schmerz- und leidensfreie Hunde zu züchten. Einem guten Züchter geht es nicht um den Profit. Viele Züchter machen sogar Verluste, weil eine gute Zucht sehr kostenintensiv ist.

Die Vorstellung, dass seriöse Züchter zur Überpopulation von Hunden beitragen und daher auch indirekt für überfüllte Tierheime verantwortlich sind, ist schlichtweg falsch. Hunde von guten Züchtern landen fast nie im Tierheim. Alle seriösen Züchter erklären sich bereit, ihren Hund zurückzunehmen oder bei der Vermittlung zu helfen, wenn der neue Besitzer ein Problem meldet. Das auch unabhängig vom Alter des Hundes, denn gute Züchter stehen ein Leben lang hinter ihren Hunden. Das bedeutet nicht, dass reinrassige Hunde nicht in Tierheimen landen können; es bedeutet nur, dass es einen entscheidenden Unterschied zwischen reinrassigen Hunden und reinrassigen Hunden von guten Züchtern gibt.

Aus den von VIER PFOTEN gesammelten Informationen geht hervor, dass nur wenige der populärsten Hunderassen rechtmäßig unter dem Schutz von Zuchtvereinen gezüchtet werden. In Deutschland stammen nur etwa 24 Prozent der Welpen aus dem VDH (Verband Deutscher Hundezucht). Im Jahr 2013 wurden nur 274 Französische Bulldoggen-Welpen beim VDH registriert. Im gleichen Jahr wurden jedoch über 6.000 Französische Bulldoggen neu bei TASSO - einer deutschen Tierdatenbank - registriert, und es wird vermutet, dass viele dieser Hunde aus Osteuropa importiert wurden.

In Anbetracht der Tatsache, dass es immer einen Markt für Welpen geben wird, wird der Versuch, seriöse Züchter zu verdrängen, nur Lücken öffnen, die unverantwortliche Vermehrer eilig füllen werden, wodurch der dysfunktionale Kreislauf aus unmenschlicher Zucht, ungesunden Hunden, unverantwortlicher Hundehaltung und der Aussetzung von Hunden verlängert wird. Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, diejenigen zu unterstützen und zu stärken, die das Richtige für unsere  Hunde tun: seriöse Züchter die es sich zu Lebensaufgabe gemacht haben vitale, gesunde und glückliche Hunde zu züchten.

Unser Appell an alle zukünftigen Hundekäufer

Wenn Sie daran denken, jetzt oder in Zukunft einen neuen Welpen zu kaufen, dann stellen Sie bitte sicher, dass Sie einen seriösen Züchter finden, der bekannt ist für gute Zuchtpraktiken und eine gute Fürsorge, damit Sie keinen Welpen mit genetischen Störungen kaufen. Und kaufen Sie niemals aus einem Impuls heraus online, da Sie damit unwissentlich die Nachfrage nach Welpen unterstützen könnten, die unter unmenschlichen Bedingungen auf Welpenfarmen gezüchtet wurden.

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